2005 veröffentlichte Stieg Larsson den ersten (Verblendung) von geplanten zehn Romanen der Millennium-Reihe, der dritte Teil (Vergebung) erschien erst nach seinem Tod. Er wurde 2006 mit dem Skandinavischen Krimipreis (Glasnyckeln) ausgezeichnet. Die Anzahl der verkauften Exemplare weltweit steigt langsam an die 100 Millionen Grenze und die Reihe wurde gleich zweimal rasch hintereinander verfilmt. Ein Großteil der Fans würden sich sicherlich über eine Fortsetzung freuen, doch leider ist Stieg Larsson bekanntlich verstorben.
Aber den Erben liegen Exposés des vierten bis sechsten Teils vor, doch konnte man sich nicht einigen, diese von einem anderen Autor schreiben zu lassen. Ende 2013 wurde bekanntgegeben, dass David Lagercrantz den vierten Roman ohne Beteiligung der Lebensgefährtin von Stieg Larsson, Eva Gabrielsson, schreiben würde, denn sie war gegen eine Veröffentlichung. Die Familie als Rechteinhaber hatte aber einer Veröffentlichung zugestimmt.
Die teilweise scharfe Kritik in Schweden mag nicht unberechtigt sein. Der Bekanntheitsgrad von Larssons Werken wirkt sich unbestritten auf die Verkäufe des vierten Teils aus. So passt das Sprichwort „Die Katze im Sack kaufen“ an dieser Stelle ganz gut.
David Lagercrantz wurde 1962 geboren, arbeitete einige Jahre als Korrespondent und ist seit 1992 freier Schriftsteller und Fernsehjournalist. Der Hörbuchsprecher Dietmar Bär ist mit dem Genre Krimi lange verbunden: Für die Rolle als Tatort-Ermittler Freddy Schenk erhielt er den Deutschen Fernsehpreis. Mit seinen Lesungen der Romane Stieg Larssons und Håkan Nessers hat er sich einen Namen gemacht.
Die Informationen über den Inhalt von Verschwörung sind für den normalen Leser mehr als spärlich. Die Aussagen „Salander und Blomkvist sind zurück“ oder „Weltweit erstürmte die Millennium-Trilogie die Bestsellerlisten und sprengte mit mehr als 80 Millionen verkauften Exemplaren alle Dimensionen“ gehören in die Werbung, taugen aber wenig als Romanbeschreibung.
Der Originaltitel des Romans lautet Det som inte dödar oss (übersetzt „Was uns nicht umbringt“); in Deutschland ist er unter dem Titel Verschwörung veröffentlicht. Der Millennium-Redakteur Mikael Blomkvist wird vom Computerspezialisten Frans Balder mitten in der Nacht angerufen. Balder sagt, er hätte brisante Informationen, doch als Mikael in einer stürmischen Nacht an seinem von der Polizei bewachten Haus ankommt, wird er von einem Fremden beschossen. Im Haus wird Balder tot aufgefunden und nur sein autistischer Sohn August hat überlebt.
Warum wurde Balder ermordet? Wollte jemand eine Enthüllung verhindern? Hatte es mit der Forschungsarbeit von Balder im Bereich „Künstliche Intelligenz“ zu tun? Eigentlich nicht verwunderlich, dass beim Thema Computer der zweite Hauptcharakter auf die Bildfläche tritt: Lisbeth Salander. Die wortkarge und steinreiche Computerhackerin war mit Balder befreundet und hackt bei ihren Nachforschungen sogar das NSA-Netzwerk.
Die Geschichte entwickelt sich zu einem Wettlauf zwischen Geheimdienst, Polizei und Verbrechersyndikat – dazwischen ein Redakteur, eine Hackerin und ein kleiner Junge, der Augenzeuge eines Mordes ist.
Der Autor Lagercrantz hat seine komplexe Geschichte so gut wie möglich in die vorherigen drei Romane eingewoben und bringt doch ganz neue Kenntnisse ein. Der Roman ist gut geschrieben, keine Frage. Doch in Schweden sind die Leser nicht überzeugt, es fehle dem Werk die Aura von Stieg Larrson. Wenn eine Roman-Reihe weitergeführt wird, dann sollte man mehr auf die Aufzeichnungen des Originalautors zurückgreifen. Dennoch ist Verschwörung ein ausgezeichneter Thriller, auch wenn wir wohl nie erfahren werden, wie er wirklich hätte sein sollen.
Verschwörung (Originaltitel: Det som inte dödar oss)
David Lagercrantzs
Aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein
(Heyne, Random House Audio/audible, 2015)
608 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-453-26962-0
Website: www.randomhouse.de/heyne
Audiobook mit 2 MP3-CDs, ca. 620 Minuten
ISBN: 978-3-8371-3135-2
Webseite: www.randomhouse.de
Hörbuch-Download, ca. 960 Minuten (ungekürzt)
Webseite: www.audible.de
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