Katja Angenent ist eine freie Journalistin und Autorin, die zurzeit in Münster lebt und unter anderem bei dem Autorenkollektiv Sem;kolon mitwirkt. Dieses Jahr ist ihre Anthologie Die alte Freundin Dunkelheit beim Verlag Edition Subkultur erschienen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, abseits des Mainstreams agierenden Künstlern eine Plattform zu bieten. In 20 Schauergeschichten greift Angenent dabei die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele auf und entführt ihre Leser in einen Fiebertraum aus Schuld, Schatten und Heimtücke.
Untertitelt wird das schmale Büchlein mit Schauergeschichten. Bereits auf ihrer Webseite kündigt die Autorin an, dass sie sich an den genretypischen Merkmalen für Gothic Novels orientieren möchte. Mit ihren 20 Kurzgeschichten tritt sie somit ein schweres Erbe an, denn der Schauerroman / Gothic novel gehört wohl zu den beliebtesten, meist rezipierten und klischeeüberladensten Genres, die unsere Zeit zu bieten hat.
Angenent beschränkt sich in ihrer Anthologie nicht nur auf eine Spielart des Genres: Die Geschichten handeln ebenso von Vampiren und Werwölfen wie von psychisch Kranken, Mördern und von zwielichtigen historischen Persönlichkeiten. Dabei gelingt es Angenent, durch ihre ebenso detaillierte wie präzise Erzählweise und die liebevoll recherchierten Hintergründe eine große Nähe zwischen Erzähler und Leser aufzubauen. Besonders ihr Spiel mit den Sinneseindrücken der Figuren hat mir das Gefühl gegeben, selbst dabei zu sein.
Besonders gefallen hat mir der Umgang der Autorin mit dem Thema psychischer Erkrankungen und Wahnvorstellungen. In der titelgebenden Geschichte Die alte Freundin Dunkelheit setzt sie sich metaphorisch mit dem erdrückenden Gefühl einer Depression auseinander. Darüber hinaus hat die Anthologie einige wunderbar surreale Geschichten zu bieten, bei denen man sich nach der Lektüre einmal umsieht und sich fragt, ob man diesen Text gerade wirklich so gelesen hat, oder ob man zwischenzeitlich in einen bösen Traum gesunken ist.
Einige der Geschichten sparen allerdings auch nicht gerade an Klischees und lassen auf einen Wendepunkt oder eine Pointe warten, die nicht kommt. Sei es eine weinende Engelstatue in Der Racheengel, der verführerisch schöne Vampir in Schatten am Ende des Tages oder die bedrohliche Ruine in Waldspaziergang. Bei ihnen hat man irgendwie das Gefühl, alles schon einmal genauso gehört zu haben. Alles in allem sind sie aber in der Minderheit.
Angenent hat sich mit ihrer Anthologie der schweren Aufgabe gestellt, das Erbe bedeutender Literaten wie Poe, Hoffmann oder Shelley anzutreten. Dabei hat sie das Genre nicht neu erfunden, aber findet durch ihre eingängige Erzählweise und ihre lebendigen Beschreibungen den Weg in die Alpträume ihrer Leser.
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