Das Vermächtnis der besonderen Kinder – Die besonderen Kinder 5
Zu Anfang war es nur eine Idee: wie wäre es, ein Buch zu schreiben, in dem man einfach alte Fotos – viele mit Aufnahmetricks – nimmt, die Personen darauf beschreibt und daraus eine Geschichte formt? Ransom Riggs, der Autor, sammelt solche alten Fotos und hat es mal versucht. Mit durchschlagendem Erfolg: das erste Buch der Reihe – Die Insel der besonderen Kinder – landete gleich auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Um die Filmrechte entstand sofort ein Bieterstreit, den 20Century Fox für sich gewinnen konnte – Tim Burton durfte dann einen Film aus dem Buch machen.
Während es bei einem Film blieb, gibt es jetzt bereits das fünfte Buch. Zunächst schienen die Macher*innen der besonderen Kinder mit dem dritten Buch (als Trilogie) zufrieden zu sein, doch jetzt ist die Rede schon von sechs Büchern. Wegen des Endes des dritten Buchs kann man, glaube ich, von einer zweiten Trilogie sprechen, von der Das Vermächtnis der besonderen Kinder der mittlere Teil ist. Mittlere Teile haben häufig das Problem, dass sie die schwächsten sind, weil sie weder einen klaren Anfang noch ein klares Ende besitzen und einfach als Bindeglied fungieren.
Dieses Buch ist jedoch eine Ausnahme. Ich fand den vierten Band tatsächlich nicht so stark, dafür beginnt der fünfte sofort mit viel Aktion. Der Atlas der besonderen Kinder endete mit einer Befreiungsaktion – ein besonderes Kind musste aus den Fängen eines der amerikanischen Besonderen-Clans befreit werden. Das fünfte Buch beginnt dann gleich während dieser Befreiungsaktion. Jacob, der Held der Geschichte, und das Mädchen Noor stecken in der Klemme. Sie werden gejagt vom Five-Burroughs-Clan und das Entkommen ist eng und spannend.
Ruhigere Gangart mittendrin
Danach lässt die Spannung etwas nach. Der Zustand der besonderen Welt, der nicht ganz unproblematisch ist, wird vorgeführt. Caul und seine Wights sind in Buch drei besiegt worden, doch innerhalb der Besonderen regt sich Widerstand gegen die Ymbrynen, die Beschützerinnen der Besonderen.
Zusätzlich spielt eine Prophezeiung über sieben der besonderen Kinder eine Rolle – Noor soll dabei eine der Sieben sein.
Nach einigen Vorbereitungsseiten wird es dann wieder interessanter. Einige der Wights entkommen aus dem Gefängnis und legen dabei den magischen Transportweg lahm, mit dem man schnell zwischen verschiedenen Orten der Besonderenwelt wechseln kann. Währenddessen laufen in Amerika Verhandlungen zwischen den drei Clans, bei denen die Ymbrynen vermitteln wollen. Doch als eine Besondere entführt wird, stehen die Verhandlungen vor dem Scheitern. Jakob wird gebraucht, da vermutlich ein Hollow an der Entführung beteiligt ist. Und schon beginnt eine Jagd durch Amerika, die in einer der unwahrscheinlichsten und gefährlichsten Zeitschleifen endet. Und mit einem Cliffhanger, der Appetit macht auf den letzten Band.
Ein kleiner Spoiler soll noch erlaubt sein: neben den bekannten und beliebten Haupt- und Nebencharakteren – den Besonderen um Jacob und Miss Peregrine genauso wie Sharon oder Miss Blackbird – tauchen zwei Charaktere wieder auf, deren Geschichten ich schon auserzählt glaubte …
Fazit:
Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht mehr, wie das letzte Buch endete, da es schon einige Zeit her war, seit ich es gelesen hatte. Dennoch war ich sofort voll in der Story drin und mir fehlte nichts zum Verständnis. Ich freue mich auch schon auf Teil sechs und ein hoffentlich würdiges Ende.
Etwas schade ist, dass teilweise die Bilder nicht zünden. Einige Charaktere, die aus den immer wieder im Buch abgebildeten alten Fotografien entnommen werden, sind einfach unnötig für die Geschichte und hätten einfach weggelassen werden können. Auch als kurz auftauchende Gestalten sind sie einfach zu schwach.
Das Produkt wurde kostenlos für die Besprechung zur Verfügung gestellt.
Dieser Artikel ist erschienen bei: Zauberwelten-Online.de
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