Im New York einer fiktiven Zeit gerät die junge Indianerin Anevay, genannt A, in die Hände der Fallen Angels und verbringt in deren Gefängnis die wohl grausamsten Jahre ihres Lebens. Durch physische und psychische Folter soll ans Licht gebracht werden, ob Anevay möglicherweise Magiebegabung in sich trägt und somit eine Gefahr für den Rest der Bevölkerung darstellt. Doch trotz aller Martyrien verliert Anevay niemals ihren Willen zur Flucht.
Währenddessen soll der begabte Ingenieur Lord Robert Humberstone in Hammaburg im Auftrag des nordischen Feuerbundes eine außergewöhnliche Waffe erschaffen. Doch noch ehe er erkennen kann, wie gefährlich das politische Ränkespiel um ihn herum ist, steckt er bereits mittendrin und verliert bei einem magischen Überfall ein in verschlüsselter Sprache geschriebenes Tagebuch.
Das Lied von Anevay und Robert eröffnet die auf sieben Teile angelegte Reihe The Empire of Stones (es folgt Das Lied von Schnee und Liebe). Darin präsentiert der Autor Erik Kellen einen Genre-Mix zwischen (Urban) Fantasy und Steampunk, der die Geschichte zu einem interessanten Erlebnis und einer aufregenden Zeitreise in einem macht.
Darüber hinaus beinhaltet The Empires of Stones einen zugleich ungewöhnlichen wie originellen Weltenentwurf: Gallien hat sich nach dem Sieg über Cäsar seine Unabhängigkeit bewahrt, weshalb der Hadrianswall nicht durch Schottland, sondern durch das Frankenland führt. Germanien und Britannien sind seit über 1000 Jahren Verbündete und durch die gigantische Brücke „die Pfeiler des Königs“ miteinander verbunden. Im Norden herrscht der Nordische Feuerbund, während jenseits der Alpen das römische Imperium und mit ihm das Christentum zu neuer Blüte erwacht. Amerika hingegen wurde nie vollständig erobert, weshalb in New York ein berühmt-berüchtigter Melting-Pot entstanden ist. Der Frieden steht dort auf wackligen Beinen, denn die Indianer (oder abfällig „Territories“ genannt) haben mächtige Zauberer in ihren Reihen.
„Man sagt, es gibt Seelen, die eine Geschichte miteinander teilen. Verbunden auf Ewig, durch den Klang der Zeit.“
Auch wenn Anevay und Robert sich noch nie begegnet sind, so verbindet sie doch ein gemeinsames Schicksal. Eines, das jedoch erst im zweiten Band der Reihe die Wege der beiden Hauptfiguren zueinander führen wird.
Der erste Band eröffnet mit der Trennung Anevays von ihrem Vater und der anschließenden Gefangennahme, wodurch Erik Kellen das Spannungsniveau bereits zu Beginn sehr hoch ansetzt. Im Folgenden erzählt er die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Anevay und Robert, wobei es besonders die Szenen aus Sicht der jungen Indianerin sind, die den Nervenkitzel hoch halten. Anevay entpuppt sich im Laufe der Geschichte als komplexe und in sich gefestigte, aber auch sehr temperamentvolle Persönlichkeit. Dennoch muss sie all ihre innere Stärke aufwenden, um im Gefängnis von Fallen Angel nicht den Verstand zu verlieren.
Lord Robert Humberstone wirkt im Gegensatz zur jungen Anevay sehr besonnen, doch nicht minder sympathisch. Stets an seiner Seite ist Poe, ein Clangeist, welcher zumeist in der Gestalt eines Hamsters umherhuscht. Dabei sind nicht nur die beiden Protagonisten, sondern auch Poe und die zwei weiteren Clangeister so detailreich und liebevoll gezeichnet, dass man alle Figuren bildlich vor sich sehen kann. Unterstützt wird dieser Eindruck noch durch zahlreiche Illustrationen im Buch, welche nicht nur die verschiedenartigen Protagonisten, sondern auch allerlei interessante, technische Errungenschaften zeigen.
Auf künstlerisch hohem Niveau sind nicht nur die Zeichnungen im Buch, sondern auch die dort anzutreffende Sprache. Erik Kellen versteht es, durch Worte Bilder zu formen und Emotionen zu wecken. Dennoch dürfte sein markanter Erzählstil es manchem Leser schwer machen, in die Geschichte hineinzufinden. Kurze Sätze wechseln nahtlos in sehr lange über und in manchen fehlen sowohl Prädikat als auch Subjekt. Doch wer bereit ist, sich auf Kellens Stil einzulassen, erhält ein detailreich ausgearbeitetes Werk, in dem sich hinter jedem einzelnen Satz eine eigene Aussage versteckt. Die zahlreichen englischen Begriffe (wie „Territories“ oder „Wild Ones“) mögen Geschmackssache sein, passen aber zum Handlungsschauplatz New York.
Durch die eigenwillige Sprache und die komplexen, parallel verlaufenden Handlungsstränge ist „Das Lied von Anevay und Robert“ keine einfache Lektüre für zwischendurch, sondern ein Buch, welches die Konzentration des Lesers fordert. Doch wer die Muse hat, sich auf den Roman einzulassen, erhält eine berührende Geschichte zweier Schicksale, die untrennbar miteinander verbunden sind – auch wenn sich die Wege der beiden Hauptfiguren erst im zweiten Band kreuzen.
The Empires of Stones – Das Lied von Anevay und Robert
Erik Kellen
(CreateSpace, 2013)
308 Seiten, Softcover
Webseite: Das Lied von Anevay und Robert bei Erik Kellen
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