Für eine Endzeitgeschichte beginnt Heavenly Delusion durchaus ungewöhnlich. Statt im wilden Ödland oder einem heruntergekommenen Bunker, setzt die Geschichte mit einer Szene in einer recht sterilen Schulanlage ein. Die in mangatypischen Schuluniformen gekleideten Schülerinnen und Schüler streiten sich aufgeregt, ob ein Test stattfindet oder nicht. Der anonyme Lehrroboter ist jedoch unerbittlich und konfrontiert die Klasse im sterilen Klassenraum mit einer seltsamen Frage: "Möchtest du ins Gebiet außerhalb von Draußen gehen?" Eine äußerst beunruhigende Frage, glauben die Protagonisten doch nicht, dass es etwas jenseits der himmlischen Lehreinheit und seiner überschaubaren Außenbereiche gibt. Schon im Klappentext wird jedoch klar, dass es diese andere Welt gibt: Eine menschenleere Ödnis, durch die sich Maru und Kiruko auf der Suche nach dem Tomatenhimmel kämpfen.
Zwischen Schullandschaft und verwuchert-urbaner Ödnis wird ein klarer Kontrast zwischen zwei Welten aufgebaut, der sich auch künstlerisch niederschlägt. Während die klinisch saubere und sichere Schule als "Himmel" präsentiert wird, erscheint das "Draußen" als "Hölle". Schnell wird dabei die grundlegende Frage aufgeworfen, wie sich die beiden Welten und ihre Charaktere zueinander verhalten. Jenseits dieser zentralen Frage entfaltet sich die himmlische Täuschung wie eine klassische Manga-Erzählung, die wenig mit Genrekonventionen bricht. Das gilt sowohl für die Welt als auch die Handlung. Im "Himmel" finden wir genretypisch besagte hypermoderne Lehrroboter und Kinder in japanischer Schuluniform. Und auch wenn das "Draußen" eine vergleichsweise bodenständige, plausible Endzeit vorstellt, kommen auch hier technische Gadgets zum Einsatz, die sich in hochmodernen Mangas finden könnten. Dadurch gibt das Endzeitsetting der Erzählung zwar eine eigene Note, die will sich aber nicht so recht entfalten. Die Konflikte im insgesamt interessanteren "Draußen" lesen sich wie Etappen einer klassischen Roadstory, die von gelegentlichen Konflikten mit Banditen und einer seltsamen Herberge lebt. Die Suche nach trockenen Schlafplätzen und Ressourcen wird von einem äußerst imposant gezeichneten Monster unterbrochen, dass als Highlight in Erinnerung bleibt und einiges über die Welt und ihre Charaktere andeutet. Und auch die Beziehungen zwischen beiden Welten, werden hier noch einmal spannend aufgeladen. Denn ähnliche Monster finden wir auch bei einem künstlerisch begabten Schüler im himmlischen Tokio …
Die Handlung wird ansonsten im Wesentlichen von zwei sich anbahnenden Liebesgeschichten und der Suche nach dem verlorenen Paradies getragen, wobei uns als Leser am meisten beschäftigen dürfte, wie sich die Charaktere aus "Himmel" und "Hölle" zueinander verhalten. Tatsächlich wird das Verhältnis im gesamten Band nicht eindeutig geklärt und lässt sich auch ohne Spoiler nicht weiter erörtern. Man merkt, dass der erste Band hier im wesentlichen Fragen aufbaut, welche die Reihe tragen sollen. Dabei macht der Einstieg aber nicht genug aus dem eigentlich faszinierenden Thema. Obwohl es mindestens zwei größere – hier nicht vorweggenommene – Wendungen gibt, konnte sich der Reiz der Welt und ihrer Geheimnisse zumindest bei mir nicht ganz entfalten.
Künstlerisch hält der Band durchweg hohes Manganiveau. Wie vom Verlag angekündigt ist der klare, mitunter etwas realistische Stil von Masakazu Ishiguro auch für 'westliche' Lesegewohnheiten zugänglich. Das stimmt, auch wenn sich einzelne überzeichnete Panels finden, die mich mit eben jenen Lesegewohnheiten etwas aus der Welt reißen. So etwa die hochrot (bzw. dunkelgrau) anlaufenden Köpfe wenn zwei Charakteren eine Liebesbeziehung unterstellt wird und die daraufhin hochbeschämt-herumspringende Fragende. Auch die Banditenbanden bemühen sich redlich, jedes Klischee von krummzähnigen spätpubertären Freaks zu erfüllen, die Jagd auf "Weiber" machen. Und auch die sexualisiert nackte Darstellung eines Schulmädchens könnte man ganz bestimmt nicht in einem US-Comic finden. Überzeugen kann der Stil jedoch, wenn es um die stillen Endzeitszenen und Stadtaufnahmen geht. Hier entstehen düster-bildhafte Szenen, die nur vom umwerfend gezeichneten cthuloiden Monster übertroffen werden. Solche Szenen und Darstellungen versprechen jedoch eine spannendere Welt als der erste Band einlösen kann.
Die Anlage von Heavenly Delusion enthält alles was man von einer Mangareihe erwartet. Sich anbahnende Liebesbeziehungen und eine Welt mit zentralen Mysterien, welche die Charaktere unmittelbar betreffen. Mit der Prise Endzeit hätte die Mischung dabei herausstechen können, zumindest mich kann der Einstieg aber nicht ganz abholen. Die durchaus umfangreiche Erzählung von immerhin 222 Seiten konnte mir weder Welt noch Charaktere plastisch genug vor Augen stellen, um wirklich Interesse an den Geheimnissen zu erwecken.
Dabei hat der Band seine Stärken. In einzelnen Passagen wachsen Erzählung und der Stil über sich hinaus, nur um dann von scheinbar zufälligen belanglosen Begegnungen abgelöst zu werden. Manches mag dann doch mit meinen Lesegewohnheiten zusammenhängen und schlicht Geschmacksache sein. Mangafans, die eine etwas realistischere Endzeit suchen, werden hier fraglich auf ihre Kosten kommen. Spannungsfelder, Gestaltung und die Welt sind solide entworfen, nur der gewisse Funken will nicht so recht überspringen.
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